Im Jahre 1470 bringt Heinrich Fluiter aus Heimbach eine Pieta in den Kermeter. Kurze Zeit später lässt Johannes Daum, der Pfarrer von Heimbach, zum Schutz der Pieta und im Zuge einer beginnenden Pilgerschaft eine Kapelle errichten. Die seelsorgerische Betreuung der Pilger übernehmen Zisterziensermönche, denen Daum Kapelle und Pieta alsbald schenkt.
Ende des 15. Jahrhundert gründen die Mönche das Kloster Mariawald und füllen so den Ort mit klösterlichem Leben. Bis zum Beginn der französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und der Säkularisation des Klosters war Mariawald ein bedeutender und sehr stark besuchter Wallfahrtsort.
Mitte des 19. Jahrhundert erwirbt ein Trappistenkonvent die mittlerweile verfallene Klosterruine und baut sie wieder auf. 1909 wird das bisherige Priorat zur Abtei erhoben. Unmittelbar nach Beendigung der nationalsozialistischen Terrorherrschaft kehren die Trappisten zurück.
2018 hebt der Vatikan den Konvent auf.
Ein Förderverein hat schon bisher die Mönche unterstützt. Nun hat er sich darüber hinaus zur Aufgabe gemacht, das Kloster als einen Ort der Nähe zu Gott und der christlichen Kultur zu erhalten. In der Klosterkirche werden auch weiterhin Gottesdienste gefeiert.
Nach wie vor ist das Kloster ein beliebtes Ausflugsziel. Die Klosterbetriebe bieten neben der für ihre Erbsensuppe bekannten Klostergaststätte einen Klosterladen mit einem vielfältigen Angebot. Zusätzlich werden Führungen durch den ehemaligen Klausurbereich des Klosters angeboten.
Foto und Text: Michael Usadel
Erstmals erschienen im „Schleidener Wochenspiegel“ unter der Rubrik „Schon mal dort gewesen?“.